Malteser im Steckbrief
Herkunft: | Malta | Lebenserwartung: | 12 – 15 Jahre |
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Größe: | 20 – 25 cm | Gewicht: | 3 – 4 kg |
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Malteser sind anhängliche Spielzeughunde, die weniger als sieben Pfund wiegen und von einem langen, geraden, seidigen Fell bedeckt sind. Unter dem ganz weißen Mantel verbirgt sich ein kompakter Körper, der sich mit einem sanften und mühelosen Gang bewegt. Das Gesamtbild zeigt eine fließende Eleganz und Ausgeglichenheit. Das unwiderstehliche Maltesergesicht mit seinen großen, dunklen Augen und der schwarzen Gumdrop-Nase kann auch die müdesten Gemüter erobern. Trotz ihrer aristokratischen Erscheinung sind Malteser robuste und anpassungsfähige Haustiere. Sie sind aufmerksame Wachhunde, die auf charmante Art und Weise furchtlos sind, und sie sind wilde kleine Athleten auf dem Agility-Parcours. Malteser haaren nicht, sind langlebig und freuen sich über neue Freunde jeden Alters. Manchmal sind sie stur und eigensinnig, aber sie reagieren gut auf ein belohnungsbasiertes Training.
Geschichte und Herkunft
Malta liegt 60 Meilen südlich von Sizilien, mitten im Mittelmeer. In der Antike war die Insel ein Knotenpunkt für Pilger, Seeleute und wohlhabende Kaufleute aus drei Kontinenten. Bereits 3500 v. Chr. war Malta ein blühender Seehafen und ein Sitz von Finanzen und Kultur.
Während eines Zeitraums von 2.000 Jahren, beginnend im Jahr 1500 v. Chr., wurde dieses strategische Tor von aufeinanderfolgenden Wellen von Seefahrern erobert und besetzt – Phönizier, Griechen, Karthager, Römer, Araber und Normannen -, für die die Insel ein Umschlagplatz für kostbare Waren wie Gewürze, Seide, Edelsteine und einen bestimmten kleinen weißen Schoßhund war, der bei den vornehmen Damen in aller Welt beliebt war. Es ist wahrscheinlich, dass der Malteser von den Phöniziern nach Malta gebracht wurde, die das Mittelmeer vor dem Aufstieg Griechenlands beherrschten.
Die Griechen des vierten und fünften Jahrhunderts v. Chr. waren von der geometrischen Schönheit des Maltesers fasziniert und hinterließen ein reiches Erbe an rassespezifischen Schätzen: Der „Melitaie-Hund“ ist auf Keramiken aus dem Goldenen Zeitalter abgebildet, und Aristoteles bezeichnete ihn als „perfekt proportioniert“, trotz seiner kleinen Statur.
Die Aristokraten des Römischen Reiches perfektionierten die Rolle des Maltesers als Statussymbol und Modestatement. Eine römische Matrone war nicht vollständig gekleidet, ohne dass ein „Römischer Damenhund“ aus ihrem Ärmel oder Busen hervorlugte. Selbst der mürrische Kaiser Claudius erlag dem Charme dieser Rasse. Der Malteser war ein ständiges Motiv in römischen Mythen, Gedichten und Fabeln, in denen die Rasse Loyalität symbolisierte. Eine Legende handelt vom Heiligen Paulus, dem wandernden Apostel des frühen Christentums. Die Apostelgeschichte berichtet von Paulus‘ Schiffbruch auf Malta, wo er auf wundersame Weise den Vater des römischen Statthalters der Insel, Publius, heilte. Der dankbare Publius, so wird erzählt, schenkte Paulus einen Malteser.
Nach dem Fall Roms waren es chinesische Züchter, die den Malteser während des dunklen Zeitalters in Europa vor dem Aussterben bewahrten. Die Chinesen kreuzten mit Bedacht ihre einheimischen Spielzeugrassen und exportierten einen verfeinerten Malteser nach Europa. Mit seinem ungeheuren Charme und seinem auffälligen Aussehen ist es nicht verwunderlich, dass der Malteser von Anfang an ein fester Bestandteil von Hundeausstellungen war. Auf der ersten Westminster-Show in New York im Jahr 1877 wurde die Rasse als Malteser Löwenhund ausgestellt.