In Großbritannien entwickelt ein Startup namens Joipaw Videospiele für Hunde.
Joipaw befindet sich zwar noch in der Prototyp-Phase, schlägt aber vor, dass seine Spiele tatsächlich eine positive Wirkung auf das Gehirn von Hunden haben könnten. Mit einem speichelfesten Touchscreen benutzen Hunde ihre Schnauze als „Controller“ und erhalten für jeden Sieg ein Leckerli. Zusätzlich können die Hunde ein bewegungsempfindliches Halsband tragen, um das Erlebnis noch intensiver zu gestalten.
Auch wenn es wie eine Neuheit erscheinen mag, ist das Unternehmen ernsthaft an seinem Produkt interessiert. Laut Mitbegründer Dersim Avdar soll das Konzept ein häufiges Problem von Hundeeltern lösen. Als Avdar und seine Frau feststellten, dass ihr Welpe Kawet mehr Aufmerksamkeit brauchte, als sie ihm geben konnten, ging in seinem Kopf eine Glühbirne an.
Bald darauf las Avdar von einer Studie, in der Forscher ähnliche Spiele an Hunden – und einigen Wölfen – getestet hatten. In dieser Studie fanden die Forscher heraus, dass die Spiele potenzielle Vorteile für die alternden Gehirne von Hunden haben. Im Gespräch mit Axios sagte Avdar: „Ich nehme die Fackel, die diese Forscher entzündet haben, und bringe sie weiter.“ Avdar weist jedoch darauf hin, dass die Spiele nicht dazu gedacht sind, die gemeinsame Zeit mit Ihrem Hund vollständig zu ersetzen.
Sind Videospiele gut für Hunde?
Auch wenn Joipaw hier Neuland betritt, gibt es einige gute wissenschaftliche Belege für seine Behauptungen. Clara Mancini, die wissenschaftliche Beraterin des Unternehmens und Professorin für Computer-Tier-Interaktion an der Open University, sagt, dass die aktuelle Forschung „sehr vielversprechend“ sei.
Laut Mancini liegt einer der Vorteile von Videospielen in der Idee der Progression. Im Gegensatz zu physischem Spielzeug können die Spiele schwieriger werden, wenn die Hunde besser werden, und so die Stimulation erhöhen. Außerdem glaubt Mancini, dass die Spiele das Leben von Hunden mit Demenz oder von Hunden im Tierheim bereichern könnten .
Hoffentlich wird Joipaw bald käuflich zu erwerben sein. In der Zwischenzeit gibt es laut Avdar noch keinen Zeitplan für die Produktion, aber er ist zuversichtlich. Irgendwann, sagt er, könnten sie sogar eine Rangliste für die Hunde einführen. „Ich kann mir durchaus Hundesport vorstellen“, sagt er.
Martin Dorloff, ein renommierter Hundeexperte und Journalist aus Berlin, verfügt über tiefe Fachkenntnisse und eine lebenslange Leidenschaft für Hunde. Seine Expertise wird durch akademische Bildung, fortlaufende Zertifizierungen und internationale Veröffentlichungen, wie seine Studie über Lockdown-Effekte auf Stadthunde, belegt. Er engagiert sich in führenden Tiermagazinen und bei Tierschutzorganisationen, um wissenschaftlich fundiertes Wissen praktisch umzusetzen und das Leben von Hunden und ihren Besitzern zu bereichern.